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ufuq.de-Newsletter Februar 2022

Liebe Leser*innen,

zwei Jahre nach dem rassistischen Anschlag in Hanau bleiben viele Fragen offen. Viele Jugendliche beschäftigt die Aufarbeitung des Anschlags bis heute. Je mehr solche Anschläge die Lebensrealitäten von Jugendlichen berühren, desto wichtiger ist es, dass diese auch im Unterricht behandelt werden, sagt ufuq.de-Mitarbeiterin Maral Jekta, die an der kürzlich erschienenen Broschüre „Islamistische und rassistische Anschläge – ein Thema für Unterricht und Schule“ mitgearbeitet hat.
Die Broschüre möchte Lehrkräfte dabei unterstützen, das Thema für den Unterricht aufzugreifen. Das inhaltliche Spektrum der Beiträge reicht vom Umgang mit Reaktionen auf Schweigeminuten über die Arbeit zu Karikaturen und Satire bis hin zu Fragen von Schulentwicklung und Kommunikation in der Schulöffentlichkeit. Dafür bietet sie neben Hinweisen zu Material und praxisrelevanter Literatur auch Anregungen, um unterschiedliche biografische Zugänge unter Schüler*innen diskriminierungssensibel zu berücksichtigen.

Eine weitere Publikation, die sich an Lehrkräfte wendet, ist in der Reihe Analysen des Kompetenznetzwerkes „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) erschienen. Die Analyse „Globalgeschichtliche Bildung in der postmigrantischen Gesellschaft“ bietet Anregungen zu rassismuskritischer Geschichtsdidaktik. Ergänzt wird die Analyse durch eine Folge des Podcasts KN:IX talks.

Für die nächsten Fachbeiträge ist KN:IX erneut auf der Suche nach Autor*innen. In drei Call for Papers ruft KN:IX zu Bewerbungen auf. Und auch ufuq.de selbst ist auf der Suche: Bis zum 10. März 2022 können sich Interessent*innen als Projektkoordination in Elternzeitvertretung bewerben.

Das medienpädagogische Projekt RISE lädt Fachkräfte zur Teilnahme an der Aktionswoche im März ein, um zentrale Fragestellungen und Ergebnisse des Projekts vorzustellen. Mit verschiedenen digitalen Formaten erhalten Teilnehmende Impulse für ihre pädagogische Praxis.

Und wenn Sie sich zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Islamismus und Rechtsextremismus in Frankreich und Deutschland informieren möchten, dann dürfte der Film „Radikalisierungen: Deutsch-Französische Perspektiven“ für Sie richtig sein.

Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre,

Ihr ufuq.de-Team

Unsere Themen

Bild: Isaiah Rustad/unsplash.com
 

„Konfrontative Religionsbekundung“?! – Pädagogische Zugänge zu Konflikten jenseits von religiösem Othering und Alarmismus


In Beiträgen zu Konflikten in der Bildungsarbeit findet sich immer häufiger der Begriff der „konfrontativen Religionsbekundung“, um Aussagen und Verhaltensweisen von muslimischen Jugendlichen zu beschreiben. Dieser Beitrag von Götz Nordbruch (ufuq.de) zeichnet die Geschichte und den Kontext des Begriffes nach und verweist auf dessen zunehmend problematische Verwendung. 
Der Text ist eine Vorabversion eines Beitrags, der für die Bundeszentrale für politische Bildung/ bpb erstellt wurde und im Herbst 2022 im Sammelband „Islamismusprävention in pädagogischen Handlungsfeldern. Rassismuskritische Perspektiven“ (herausgegeben von Dilek Dipcin, Philippe Marquardt, Caroline Bossong, Frank Schellenberg und Johannes Drerup) in der bpb-Schriftenreihe (10718) erscheinen soll.

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Bild: Oleg Laptev/unsplash.com

Stellungnahme des KN:IX zum Ansatz der „Konfrontativen Religionsbekundung“ und zur medialen Darstellung der Islamismusprävention


Die vom Berliner Bezirk Neukölln geplante Einrichtung einer „Anlauf- und Dokumentationsstelle konfrontative Religionsbekundungen“ für Berliner Lehrkräfte hat in Medien, Wissenschaft und der Präventionslandschaft zu einer kontrovers geführten Debatte geführt. Kritische Stellungnahmen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft haben zuletzt u.a. das DeZIM-Institut (Deutsches Zentrum für Integration und Migration) sowie ein Bündnis von 120 Wissenschaftler*innen und Organisationen veröffentlicht. Aus Perspektive der universellen Islamismusprävention schließt sich das „Kompetenznetzwerk Islamistischer Extremismus“ (KN:IX), zu dem auch ufuq.de zählt, der Kritik mit dieser Stellungnahme an. Darin betonen wir: Fragen, Probleme und Konflikte an Schulen gibt es – sie jedoch allesamt in den Kontext von Islamismus zu stellen und die Perspektiven von Jugendlichen außer Acht zu lassen, fördert Stigmatisierung und Polarisierungen in Schule und Gesellschaft.

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Bild: Edgar Moran/unsplash.com


KN:IX Analyse #3: „Globalgeschichtliche Bildung in der postmigrantischen Gesellschaft“ und Podcast


Ist globalgeschichtliche Bildung an deutschen Schulen gängige Praxis? Oder bleibt es nicht doch allzu oft beim Blick des „weißen Mannes“ auf die außereuropäischen „Anderen“? Prof. Dr. Christina Brüning plädiert in unserer neuen KN:IX-Publikation Analyse für globalgeschichtliche Zugänge und fragt nach der Rolle rassismuskritischer Perspektiven im Geschichtsunterricht und im postmigrantischen Klassenzimmer. Sie stellt drei ausgewählte, besonders innovative Bildungsangebote vor und entwirft Kriterien für gelungene globalgeschichtliche Lehr- und Lernsettings. Ergänzt wird ihre Analyse durch eine neue Folge des Podcasts KN:IX talks.

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zur Podcast-Folge

Bild: Ausschnitt des Publikationscovers


Neue ufuq.de-Broschüre: „Islamistische und rassistische Anschläge – ein Thema für Unterricht und Schule“


Die Handreichung beleuchtet die pädagogischen, didaktischen und schulrechtlichen Herausforderungen, vor denen Lehrkräfte und Schulen nach islamistischen oder rassistischen Anschlägen stehen. Die Beiträge gehen auf eine Webtalk-Reihe zurück, die im Frühjahr 2021 in Kooperation vom Infodienst Radikalisierungsprävention der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Leibniz-Institut für Bildungsmedien – Georg-Eckert-Institut, dem Museum für Islamische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin, der Bildungsstätte Anne Frank und ufuq.de veranstaltet wurde. Thy Le von ufuq.de hat unsere Kollegin Maral Jekta aus dem Redaktionsteam zu den Hintergründen der Webtalk-Reihe und der Handreichung befragt.


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Film auf YouTube: „Radikalisierungen: Deutsch-französische Perspektiven“

Bild: Screenshot aus dem Film

Islamismus und Rechtsextremismus stellen demokratische Werte in Frage und befördern die Bereitschaft zur Gewalt. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Islamismus und Rechtsextremismus in Deutschland und Frankreich lassen sich feststellen? Welche Möglichkeiten gibt es, um Radikalisierungen vorzubeugen? Diesen Fragen gehen die Gesprächspartner*innen aus Forschung und Präventionsarbeit aus Deutschland und Frankreich in diesem 23-minütigen Film nach. Der Film wurde von France Fraternités und ufuq.de mit einer Förderung des Deutsch-französischen Bürgerfonds und der Heinrich-Böll-Stifung Paris produziert.

zum Film (auf Deutsch)
zum Film (auf Französisch)

 

ufuq.de sucht Unterstützung!

Wir suchen Verstärkung: Zum 01.05.2022 suchen wir eine Projektkoordination (m/w/d) in Elternzeitvertretung für die „Fachstelle für Pädagogik zwischen Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus in Berlin“ mit einem Stellenumfang von 19,7 Wochenstunden. Eine Aufstockung der Stelle auf 29,75 Stunden (75 %) ist unter Vorbehalt im laufenden Kalenderjahr möglich.

zur Stellenausschreibung
 

Call for Papers beim Kompetenznetzwerk „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX)

 

1) Apokalyptisches Denken im islamistischen Extremismus

Ein Blick auf die Online-Aktivitäten islamistischer Akteur*innen verweist auf ein gesteigertes Interesse der Nutzer*innen an religiösen Themen. Der Themenkomplex „Tod und Apokalypse“ ist ein Schwerpunkt zahlreicher Online-Beiträge. Videos zur islamischen Heilsgeschichte, zur Apokalypse, zum Paradies und zur Hölle erzielen hohe Aufrufzahlen, werden vielfach geteilt und weisen eine Vielzahl an Kommentaren auf. Die starke Resonanz gibt Hinweise darauf, dass apokalyptisches Denken nicht nur in der islamistischen Ideologie ein relevantes Kernelement ist, sondern mitunter auch innerhalb von Radikalisierungsprozessen eine Rolle spielen und ein mögliches Hinwendungsmotiv sein kann.

Für das Verfassen eines Fachartikels sucht KN:IX ein*e Autor*in mit Expertise zu diesem Thema.

Die Bewerbungsfrist endet am 04. März 2022.
 

2) Gendersensible Ansätze im Umgang mit minderjährigen Rückkehrer*innen aus dem sogenannten Islamischen Staat

Aus dem sogenannten Islamischen Staat (IS) rückkehrende Kinder und Jugendliche können nicht als homogene Gruppe betrachtet werden. Ihre Erfahrungen dort waren vor allem auch geschlechtsspezifisch sehr unterschiedlich.

Die Frage, wie ein gendersensibler Umgang mit minderjährigen Rückkehrenden gelingen kann, soll im Rahmen des Publikationsformats Impuls des KN:IX aufgegriffen werden. KN:IX sucht daher ein*e Autor*in mit Expertise zu diesem Thema für das Verfassen eines Fachartikels. Ziel ist die Vermittlung von fachlicher Expertise und Anregungen für die Präventionsarbeit.

Die Bewerbungsfrist endet am 06. März 2022.
 

3) Herausforderungen diskriminierungskritischer Präventionsarbeit an Schulen

Akteure der Präventionsarbeit und der Demokratieförderung begegnen im Schulkontext häufig (vermeintlich) religionsbezogenen Konflikten. Es ist von hoher Bedeutung, bei der Bearbeitung dieser religiös gefärbten Konflikte Stigmatisierung und Diskriminierung zu vermeiden, um nicht das Gegenteil des Gewünschten zu erreichen und Radikalisierungsprozessen Vorschub zu leisten.

In einer Analyse möchte KN:IX Herausforderungen und mögliche Handlungsstrategien einer solchen diskriminierungskritischen Präventionsarbeit untersuchen. Wir suchen daher ein*e Autor*in mit Expertise zu diesem Thema für das Verfassen eines Fachartikels.


Die Bewerbungsfrist endet am 13. März 2022.

 

Nähere Informationen zu einzelnen Call for Papers sowie den jeweiligen Leistungsbeschreibungen finden Sie hier.
 

RISE lädt ein: Die Aktionswoche des Projektes „RISE – Jugendkulturelle Antworten auf islamistischen Extremismus“ vom 03.03-09.03.2022

Umfassend und dennoch kompakt, von allen Seiten beleuchtet und dabei auf den Punkt gebracht: Die RISE Aktionswoche fasst die zentralen Fragestellungen und Ergebnisse des Projekts RISE zusammen, gibt Impulse für die praktische pädagogische Arbeit und diskutiert über Perspektiven von politischer Bildung im Kontext von Präventionsarbeit.

Die RISE Aktionswoche reflektiert die Arbeit des Projekts, das seit 2019 medienpädagogische Ansätze zur Auseinandersetzung mit demokratiefeindlichen Inhalten in jugendlichen Lebenswelten entwickelt, umsetzt und dabei Fachkräfte mit Hintergrundinformationen und audiovisuellen Lernmaterialien in deren Arbeit mit Jugendlichen unterstützt. 

Jetzt informieren und kostenfrei für Veranstaltungen anmelden: www.rise-jugendkultur.de

zum Programm

Fremde Feder: „Rassismuskritische Mädchen*arbeit“

Nicht nur zum kommenden Weltfrauen*tag am 8. März relevant: Diese Broschüre will bei der Umsetzung geschlechtereflektierender sowie rassismuskritischer Kinder- und Jugendarbeit Hilfestellung geben und neue Perspektiven vermitteln. Indem sie strukturelle Rahmenbedingungen und konkrete Reflexionsfragen aufführt, bekommen Fachkräfte Methoden an die Hand, die sie für ihre eigene Praxis verwenden können. Bereichert wird die Broschüre mit weiterführenden Hinweisen zu Literatur und Materialien sowie einem Glossar.

Geeignet ist die Broschüre auch für pädagogische Fachkräfte, die noch nicht mit rassismuskritischer Mädchen*arbeit erfahren sind.

zum Download (pdf)

Online-Bibliothek

In unserer Online-Bibliothek finden Sie zahlreiche Hinweise auf Handreichungen, Lernmaterialien und Fachpublikationen von anderen Trägern, die Sie kostenlos herunterladen können. Neueste Einträge:

Über ufuq.de

ufuq.de ist das Webportal für Pädagogik zwischen Islam, Islamfeindlichkeit und Islamismus und wendet sich an Lehrer*innen und Pädagog*innen. Es möchte informieren, anregen und konkrete Hilfestellungen für den Umgang mit kultureller und religiöser Vielfalt geben.

ufuq.de ist auch offline aktiv: Wir bieten Workshops für Jugendliche und Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte und  Multiplikator*innen an, außerdem entwickeln wir Materialien für den Unterricht und beraten bei der Umsetzung von Projekten und Präventionsansätzen vor Ort.

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